Japan – Januar 2016
Tokio
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Japan ist aufregend, beeindruckend, lehrreich, verrückt….alles zugleich.
Nachdem wir am Fahrkartenautomat am Flughafen ein wenig überfordert waren (selbst mit englischer Version), wurde uns der Einstand dann aber umso leichter gemacht, denn wir haben uns mit meinem ehemaligen Kommilitonen Kevin und seiner Freundin Hitomi in Shibuya getroffen, waren gemeinsam essen und Ursula und ich haben sowohl einen ersten Einblick in diese ganz und gar andere Kultur bekommen als auch Tipps und Tricks für die nächsten Tage. Mein erster Eindruck war: bunt, laut, schrill und irgendwie faszinierend.
Zu unserem Hotel: Es ist ein Frauenhotel, man schläft in kleinen Kabinen, es gibt von Zahnbürste bis zu Schlafanzug alles, was man so braucht, außerdem ein warmes Fußbad, einen Hotpool und sogar die Schuhe werden über Nacht aufgewärmt.?
Den ersten Tag in Tokio haben wir im Ueno-koen begonnen, einem schönen Park mit zahlreichen alten Tempeln und Schreinen. Von dort aus war es nicht weit nach Asakusa, wo es mit dem Senso-ji gerade mit Tempeln weiter ging. Unter dem Kaminari-mon hindurch, die Nakamise-dori entlang, die von Buden gesäumt und mit Menschen geradezu befüllt ist, zum Hauptgebäude, das sehr beeindruckend ist! Nach einem Blick auf den Tokio Sky Tree fuhren wir noch in den Koishikawa-Korakuen, einem hübschen kleinen Park, hinter dem ein Freizeitpark incl. Achterbahn ein bisschen die Idylle zerstörte. Leider habe ich mich ohne meinen Cousin nicht getraut mit dieser zu fahren, aber ich denke für einen Osterausflug ist Tokio einfach zu weit ;).
Der Imperial Palace ist leider nur von außen zu sehen, aber wir zogen einfach weiter ins belebte Ginza-Viertel, wo wir ein bisschen einkaufen konnten. Auch in Roppongi kann man einkaufen, allerdings habe ich dort das Mall-Konzept nicht verstanden….riesige Atrien und Hallen, lange Wege, viele Menschen, aber viele Läden gab es nicht gerade….dabei dachte ich, es ist Platzmangel in Tokio ?.
Wir haben in den ersten Tagen schon sehr viel gelernt, unter anderem U-Bahn fahren, japanisch duschen, Schlange stehen, mit Händen und Füßen reden (weil Englisch ist nicht soo gut hier), frühzeitig Essen suchen (weil Essen finden ist nicht soo leicht hier, auch, weil Englisch eben nicht so gut ist ?).
Am letzten Tokio-Tag haben wir uns das Ganze zunächst mal von oben angesehen. Aus dem 45. Stock hat man eine tolle Aussicht, aber ganz wohl war mir da nicht :o. Also weiter nach Harajuku, wo es verrückte Läden gibt und verdammt viele Menschen! Also haben wir uns bald wieder auf dem Weg gemacht zu unserem nächsten Hotel, einem Kapselhotel! Da haben wir sogar zu zweit Platz drin und es ist gar nicht weit bis zu den bunten und schillernden Lichtern von Shinjuku. ?
Mt. Fuji/Hakone
Mit einer geführten Gruppe fuhren wir per Bus zum Fuji. Leider hatten wir den einzigen schlechten Tag der Woche erwischt, es war sehr nebelig und nieselig. Unser Guide Take hat uns aber einiges über Tokio, Shinjuku und den Fuji berichtet und vom Lake Kawaguchi hatten wir mit ein bisschen Fantasie auch einen herrlichen Blick auf letzteren ;). Die Straße den Berg hinauf war wegen Schnee auch nur bis zur 1. Station geöffnet, aber wenigstens gab es Schnee und unsere Laune haben wir uns nicht verderben lassen. Origami und Münztricks taten ihr übriges. Mit dem Schiff ging es über den Ashi-See dann zur Gondel des Mt. Komagatake und hinauf in den Nebel… denkste… da war er dann, der Fuji, zwar nur wage zu erkennen, aber alle waren happy ?.
Kyoto/Nara
Mit dem Shinkansen-Schnellzug ging es für uns weiter nach Kyoto, wo es über 2000 Tempel und Schreine geben soll, und dann ging der Tempel-Marathon auch schon los.
Als erstes war der Toji-Tempel dran, gefolgt von den Nishi Honganji und Higashi Honganji Tempeln. Ich sag euch, diese Holzhäuser sind verdammt groß!!! Per Bus fuhren wir weiter nach Arashiyama, wo es den Tenryuji Tempel mit Koi-Teich gibt. Ursula wollte schon fast baden gehen, aber zum Glück habe ich sie schnell in den Bambuswald bringen können – auch der ist ganz schön beeindruckend! Grün und hoch und etwas düster. Der Tempel nicht genug, weiter zum Ninnaji Tempel mit Zen-Garten, den Ursula drauf und dran war zu zerhüpfen. Sie hat einfach viel Energie! Also noch ein letzter für diesen Tag: der Kitano Tenmangu Schrein soll Erfolg beim Lernen und bei Prüfungen bringen… ich denke wir kommen japanisch sprechend zurück ?.
Für den Folgetag habe ich nochmal eine Bustour gebucht. Wir haben zunächst das Nijo-Schloss besucht, in dem der Boden extra eine Alarmanlage gegen Ninjas hat…er qietscht nämlich. Dann ging es weiter zu dem wunderschönen Kinkakuji Tempel, der goldene Tempel, und in den Kaiserpalast, der allerdings nicht ganz so spannend ist. Nach dem Essen fuhren wir nach Nara, wo 1200 Rehe den Park unsicher machen. Wenn man Futter kaufte, war man sogleich der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. ? Die Rehe verbeugten sich, um Futter zu bekommen, wenn man allerdings zu langsam war, wurden sie ungemütlich. Wir haben uns das vorsichtshalber nur als Unbeteiligte angeschaut…. In Nara gibt es natürlich auch ein paar Tempel. Beeindruckend war der Todai-ji Tempel, dessen Holzhaus fast 50m hoch ist…und das ganz ohne Nägel. Die wären bei einem Erdbeben nämlich fatal. In diesem riesigen Tempel sitzt dann eine ebenso riesige, fast 15m hohe Buddhastatue. Durch die Nasenlöcher könnte so mancher sogar durch kriechen! Auch der Kasuga Taisha Schrein, der von Laternen gesäumt ist, war sehr beeindruckend und wir lernten, wie man sich ordentlich reinigt und sich etwas wünscht.
Am dritten Tag in Kyoto geht der Tempel-Marathon gerade weiter. Am morgen zum Fushimi Inari, wo es unzählige rote Holztore auf den Wegen gibt, eins nach dem anderen. Danach schauten wir uns die 1000 Buddhas von Sanjusangen-do an (Fotos verboten) und begaben uns zum UNESCO-Weltkulturerbe Kiyomizu-dera Tempel. Auf dem Weg haben wir uns tatsächlich auf einem Friedhof verlaufen, aber ein netter Mann hat uns den richtigen „Weg“gezeigt. Und dann einmal mehr…tolle Aussicht und auch hier wieder eine unglaublich riesige Konstruktion! Die Tempel Kodaiji und Chion-in und den Yasaka Schrein schauten wir uns nur von außen an, denn es ging noch zum Silbertempel – Ginkakuji. Ich denke dann reicht es vorerst aber mit Tempeln.
Osaka
Den letzten Tag in Japan haben wir in Osaka verbracht. Als erstes sind wir zum modernen Sky Building gegangen, das schon von außen ordentlich Eindruck schindet. Per U-Bahn fuhren wir ins belebte Namba, wo ein Shop bzw. Restaurant neben dem anderen ist, eben ein großes Einkaufsviertel. Dort habe ich auch noch eine japanische Massage getestet ?. Entspannt weiter nach Shinsekai mit dem großen Aussichtsturm und noch verrückteren Fassaden. Das Osaka-Schloss war dann der Abschluss dieses Tages. Irgendwie reicht’s jetzt auch so allein…. Ich vermiss‘ euch! ?
10. Januar 2016 at 13:41
Oyasumi 🙂
Anata wa Lisa-san desu-ka?
10. Januar 2016 at 14:15
Deine Geschichten und Erzählungen sind so interressant,man kann sich richtig vorstellen wie es dort wo du gerade bist ,so ist.Wünsche dir weiterhin viel Spaß.Liebe Grüße Bea
11. Januar 2016 at 9:42
Hallo Lisa,
deine Texte und Bilder sind wundervoll!
Wir freuen uns über jede neue Info.
Gruß
Irene und Karl
14. Januar 2016 at 7:20
Hallo Fr. Lampertsdörfer,
ich hoffe es geht Ihnen gut und ich wünsche Ihnen und Ursula alles Gute auf der Reise und viele so tolle Eindrücke. Wir freuen uns aber auch, wenn Sie wieder wohlbehalten zu uns zurück kommen.
Viele Grüße
Frieder Mathis