Thüringen – August 2021
Mit Ursula an Bord (!) düsten wir zunächst in Richtung Eisenach, wo Luther vor 500 Jahren lebte und Johann Sebastian Bach 1685 geboren wurde. Aus der Ferne sahen wir schon die stolze Wartburg und bei einer spontanen Stadtführung lernten wir dann noch einiges über den wilden Architekturmix in Eisenach, ein nur 2,05m schmales Handtuchhaus und eines der größten Villenviertel in Deutschland.
Da am Folgetag die Sonne lachte und für den Rest der Woche Regen gemeldet war, schwangen wir uns in Amt Creuzburg in ein Kanu, um ca. 10 km auf der Werra zu treiben. Die Entspannung kam, als Entchen an uns vorbei schipperten und die bis zu 100m hoch aufragenden Muschelkalkfelsen der Ebenauer Köpfe an uns vorbeizogen.
Tags drauf wartete der Nationalpark Hainich auf uns, der mit seinen alten Buchenwäldern zum UNESCO-Welterbe zählt. Da es zum Teil heftig regnete, nahmen wir einen der mittellangen Urwaldpfade ab dem Wanderparkplatz Mallinde bei Berka. Der Familienpfad hatte in regelmäßiger Entfernung viel für kleine Vögel in Regenjacken zu bieten und so konnte Ursula Tierstimmen nachmachen – ein Klacks! – durch ein Feenfenster schauen und sich eine Geschichte von Riesen erzählen lassen. Auch die riesige Silberbornlinde mit der darunterliegenden Quelle beeindruckte sie sehr!
Gut erholt ging die Reise weiter ins Bunkermuseum an der Rennsteighöhe. Der alte DDR-Bunker wurde 1973-1976 zur Aufrechterhaltung des Kommunikationsnetzwerkes im Kriegsfall und bei Einsatz chemischer Kampfstoffe erbaut und besteht aus 2 gleichen Seiten, die man unabhängig voneinander Nutzen kann. 17 Mal wurden solche Bunker in der DDR errichtet! Zum Glück sind sie niemals zum Einsatz gekommen.
Da die Sonne sich endlich wieder blicken ließ, unternahmen wir noch eine kleine Wanderung am Stausee Hohenwarte. Natürlich haben wir uns den Weg „Die Vogelperspektive“ (H3, 8,2km) ausgesucht! Dieser ging zunächst steil bergauf durch dunkle Wälder, belohnte dann aber mit einer schönen Aussicht auf die Staumauer und die Seenlandschaft. Auf steil bergauf, folgt steil bergab, folgt eben. Von weiter unten hatten wir dann einen guten Blick auf die Fallrohre des Wasserkraftwers Hohenwarte und wenig später dann nochmal aus anderer Perspektive auf die Staumauer und das Saaletal darüber und darunter. Sehr lohnenswert! Lohnenswert war auch die Aussicht auf die Burg Ranis aus der Ferne, bei der unsere nächste Unterkunft liegen sollte. Die Burg strahlte in der Sonne und Ursula gleich mit.
Zum Abschluss der Reise zog es uns nochmal in die Unterwelt. Die Saalfelder Feengrotten lockten uns mit farbenprächtigen Gesteinsformationen an, die auch wirklich sehr beeindrucken waren. Beeindruckend waren aber auch die Gruppengröße untertage und die Masse an Touristen, die hier durchgeschleust wird. 😮 Dennoch wirklich sehr schön, vor allem mit kleinen Vögeln. Zum Abschluss gönnten wir uns nochmal einen Spaziergang auf die Burg Ranis und genossen abschließend die – leider wieder verregnete – Aussicht auf das Thüringer Land.