Griechenland – Oktober 2021
Da Ursula und Luggi noch einige Reisegutscheine einzulösen hatten, haben sie die Gelegenheit genutzt und wir sind alle gemeinsam kurzerhand nach Athen geflogen, um den alten Griechen auf den Zahn zu fühlen.
In Athen wurden wir von einem kurzen Regenschauer begrüßt, der sich aber bald in Sonnenschein wendete. Nach 2 Wochen heftigen Unwetters in der Gegend hatten wir also viel Glück.
Nachdem wir am ersten Abend nur unseren Rooftop-Pool und die herrliche Aussicht auf den Berg Lykambettos und die Akropolis genossen, ging es frühmorgens zum nahegelegenen Bahnhof und wir düsten mit der (pünktlichen!) Bahn in Richtung Norden nach Kalampaka, wo schon aus der Ferne die gigantischen Felsen der Meteora-Klöster zu sehen waren. Seit über 15 Jahren wollten wir diesen malerischen Ort einmal besuchen, jetzt war es soweit!
Ein kurzer Stop am Hotel, von dem aus wir eine wunderschöne Aussicht auf die Felsen und die ersten Klöster hatten und direkt weiter zu einer Tour auf der wir so einiges über die Gegend lernten.
Meteora, so heißen die riesigen monolithischen Felsen, die sich vor ca. 60 Mio. Jahren durch Tektonik erhoben haben und seitdem der Erosion ausgesetzt sind. Übersetzt heißt Meteora so viel wie „in der Luft schwebend“.
Im 9. Jahrhundert hausten die ersten Eremiten und Mönche in den Höhlen, im 12. Jahrhundert wurden dann bereits die ersten Klöster auf den Felsspitzen errichtet.
Erreichbar waren sie in dieser Zeit nur durch Seilwinden oder mutige Kletterpartien. 1988 wurden die Meteora-Klöster zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt, heute sind nur noch 6 der insgesamt 24 Klosteranlagen von einigen wenigen Mönchen und Nonnen bewohnt, allerdings ist das zurückgezogene Klosterleben bei all den vielen Touristen nicht mehr so, wie es einst war. An Nicht-Pandemie-Tagen tummeln sich hier gut und gerne 7000 Menschen an den Hotspots, momentan eher 700!
Bereits am ersten Aussichtspunkt bekamen Ursula und Luggi vor Ehrfurcht kaum mehr die Schnäbel zu! Ein wahrlich magischer Ort ist das! Hoch über uns thronte Varlaam, in der Ferne schwebte Agios Nikolaos Anapavsas hoch über den Bäumen, aber es wurde NOCH schöner! Weiter oben kamen dann auch noch Megalo Meteoro und Roussanou ins Blickfeld und die Welt schien sich unter uns aufzutun…vielleicht befanden wir uns tatsächlich am schönsten Ort der Welt…. zumindest hatten wir bislang noch keinen schöneren gesehen!
Nachdem wir wieder Luft bekamen passierten wir dann noch Agia Triada und konnten einen Blick in Agios Stefanos werfen, ein etwas Abseits gelegenes Nonnenkloster, das seiner Schönheit aber in nichts nachstand. Hier mussten sich Luggi und Ursel kurz vor einer Katze in Acht nehmen und waren erleichtert, dass diese lieber ihr Sonnenbad genoss, als glückselige Vögel zu jagen. Weiter ging die wilde Fahrt zurück nach Kalampaka, wo wir eine byzantinische Kirche, die auf einem alten Apollon-Tempel errichtet wurde, besichtigten (No Photos!) und zu Eremitenhöhlen, die direkt gegenüber von Agios Nikolaos Badovas lagen, einem Kloster das um 1400 in einer Felshöhle erbaut, aber 1943 von deutschen Besatzungstruppen bombardiert wurde und seither verlassen ist. Das mit dem farbenfrohen Sonnenuntergang am Sunset-Point hat leider nicht so ganz geklappt, dennoch waren wir froh überhaupt so eine tolle Sicht zu haben, da die kompletten zwei Wochen zuvor dichter Nebel herrschte und keine Sicht vorhanden war. Aufgrund des ausgefallenen Sonnenuntergangs wurden wir dann aber noch zu Varlaam und Meteoron gefahren und haben diese in der Dämmerung bestaunt.
Nach einem ersten Kaffee mit Aussicht starteten wir am Folgetag zu einer kleinen Wandertour am Fuße des Doupiani-Felsens, auf dem das erste Kloster in der Gegend erbaut wurde. Über Stock und Stein marschierten wir durch Alpenveilchen-gesäumte Eichenwälder zum verlassenen Ypapanti-Kloster und einem Aussichtspunkt darüber, wo wir eine kleine Pause einlegten. Frisch gestärkt näherten wir uns dann Meteoron und Varlaam von der Rückseite und durften dann noch eine Weile ersteres besichtigen. 133 Stufen hinauf zum Eingang meisterten wir im Flug und die Aussicht von dort war schauderhaft schön (steil!). Hinab zum Ausgangspunkt nahmen wir dann einen steilen Weg zwischen den beiden Klöstern und deren massiven Felsen hindurch. Am Nachmittag wartete schon unser Zug zurück nach Athen, wo wir mit vielen magischen Eindrücken erschöpft am Abend ankamen.
Da wir an Eindrücken selten genug bekommen, starteten wir hier sogleich mit einer morgendlichen Free-Walking-Tour, wo wir 5000 Jahre Geschichte in 5 Minuten hörten, an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei kamen, wie dem Zeus-Tempel, dem Panathinaiko-Stadion, wo 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit ausgetragen wurden, dem Präsidentenpalast und dem Parlamentsgebäude. Wir sahen die Kathedrale von Athen, die römische und antike Agora (Marktplatz) und schlichen durch die engen Gassen von Anafiotika, einer Handwerkersiedlung am Fuße der Akropolis.
Am Nachmittag unternahmen wir zur Entspannung eine Fahrt mit dem Touri-Bus nach Piräus, dem Hafen von Athen, wo wir einen heftigen Regenschauer über uns ergehen lassen mussten, aber mit wenigen nassen Daunen davonkamen. Der Regen zog aber bald vorbei und so nutzten wir die Sonnenstrahlen für einen Aufstieg zum Philopappus-Monument, von wo aus wir eine wunderschöne Sicht auf Athen, die Akropolis und das Meer hinter uns genießen konnten!
Da Ludwig eben dieses Meer so liebt und gern seine kleinen Füße hineinstrecken wollte, fuhren wir am nächsten Morgen auch direkt dorthin bis zum Vouliagmeni-Strand. Da freute er sich aber sehr über das warme Nass und sprang und hüpfte darin herum. Ursel zog es noch kurz an die Spitze der Landzunge, dann kam auch schon der Bus zurück in die Stadt. Nun war es aber dann doch genug mit den Eindrücken und wir ließen den Kurzurlaub in einer kleinen Oase ausklingen.
Fazit:
Die Griechen haben unglaublich schöne Orte.
Danke für die Inspiration an LP und deren Platte „Meteora“.
Griechen sind ziemlich nett.
Die Bahn ist pünktlich.
Griechisches Essen ist nichts für Vogelbäuche.
Wer gerne ein All-in-Paket nach Meteora möchte: Visit Meteora – Destination Travel Site – Book Meteora Tours & Experiences – Tolle Guides, tolle Touren, professionell und super Preis-Leistung. Hotel kann man, wenn man möchte, separat buchen… 😉
26. Oktober 2021 at 21:26
😍😍😍