Hamburg – September 2020
Hamburg, Perle des Nordens! Hierhin wollte Ursula schon lange einmal… also packten wir unsere Sachen und nahmen eine Zugreise mit Mund-Nase-Schutz auf uns.
Unser Hotel lag direkt am Michel, dem Wahrzeichen Hamburgs, und somit konnten wir fußläufig alle Sehenswürdigkeiten erreichen.
Und so machten wir uns auch gleich auf den Weg zu den Landungsbrücken und weiter zur Elbphilharmonie, die Anfang 2017 – nach 10 Jahren Bauzeit und Kosten von über 850 Mio. € (ursprünglich waren 77 Mio. € geplant!!) – eingeweiht wurde. Der Unterbau ist dabei ein Speichergebäude für Kakaobohnen aus den 60ern, auf den man einen wellenförmigen Neubau gesetzt hatte. Auf die Plaza kam man ganz umsonst und konnte eine herrliche Aussicht auf den Hafen und die Speicherstadt werfen. Ursula genoss dabei die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Danach ging es weiter ins Miniaturwunderland, in dem sich Ursula ganz groß vorkam 😀 Hier fahren auf fast 1500qm über 1000 Züge auf 15 km Gleisen! Ab und an geht sogar das Licht aus und wir konnten einen LKW-Brand samt Löschung beobachten! Am meisten beeindruckt hat uns aber die riesige mehrstöckige Alpenlandschaft! Berge mag Ursula ja bekanntlich sehr gern :3
Am nächsten Morgen gruselten wir uns etwas im Hamburg Dungeon – Ursula wollte hier den Rucksack vor lauter Furcht nicht verlassen – bevor wir eine richtige UNESCO-Tour machten! Als UNESCO-Fans ist das wohl ein echtes Muss! Hamburgs Kontorhausviertel und Speicherstadt ist seit 2015 in die UNESCO-Liste aufgenommen. Das Kontorhausviertel mit u.a. Sprinkenhof, Chilehaus, Meßberghof und Mohlenhof im Stil des Backsteinexpressionismus stammt aus den 20er-Jahren und ist in dieser Art und Größe einzigartig, integrativ und monofunktional. Kontor bedeutet so viel wie Büro und in diesen Bürohäusern hat man in der Vergangenheit den Handel in der Speicherstadt verwaltet. Die Innenhöfe haben uns mit den vielen Fenstern dabei besonders fasziniert, aber auch das Chilehaus, das aus 4,8 Millionen Klinkern 3. Wahl erbaut wurde, legt dadurch eine ganz eigene Schönheit an den Tag.
Gleich nebenan befindet sich die ab 1883 erbaute Speicherstadt. Für den Bau wurden 2 Mio. Eichenstämme zur Befestigung in den Erdboden gerammt und es mussten damals 20.000 Menschen weichen. Die Speicherstadt war bis 2003 zollfrei und ist der größte zusammenhängende historische Lagerkomplex der Welt. Jeder Speicherblock hat Wasser- und eine Landseite und durch die dicken Wände herrscht im Inneren eine recht konstante Temperatur und Luftfeuchte. Wo heute nur noch Teppiche gelagert werden, wurden dortmals Kaffee, Zucker, Kakao, Tee oder Gewürze umgeschlagen. Mit so viel Wissen entspannten wir uns dann erst mal im Florapark im Schanzenviertel, bevor das muntere Abenteuer bei einer Lichterfahrt im Hamburger Hafen weiter ging. Der Hafen ist der drittgrößte in Europa und bis heute geht jeder 10. Kaffee auf der Welt über Hamburgs Hafen 🙂 Wir konnten zunächst die nächtliche Speicherstadt, aber auch das ein oder andere große Containerschiff bestaunen! In der Nacht wollte Ursula dringend noch ein Bierchen in St. Pauli zischen, bevor sie müde und erschöpft ins Nest fiel.
Bei einem gemütlichen Frühstücksspaziergang am nächsten Morgen, gingen wir diesen Tag recht entspannt an. Wir lernten ein wenig über die Beatles, den Hamburger Berg und dass Altona von All-zu-nah kommt….wohl all zu nah an der ehemals nur 300m nördlich gelegenen Grenze zu Dänemark. Den letzten Abend war Ursula zwar in leicht desolatem Zustand, schaffte es aber gerade noch zu einem Flug durch den alten Albtunnel, der 1911 als erleichterter Arbeitsweg für die Werftarbeiter erbaut wurde. Von der anderen Seite hat man einen herrlichen Blick auf die Landungsbrücken und das muntere treiben dort. Damit ging das Hamburg-Wochenende auch schon wieder zu Ende und wir haben so einiges Spannendes erlebt und erfahren.