Israel und Jordanien – März 2018
Petra ist eines der neuen 7 Weltwunder. Grund genug, dass Ursula ihre Sachen packt und loszieht, um sich das Ganze mal anzuschauen. Allein waren wir dieses Mal nicht unterwegs; eine kleine Afrika-Reunion-Gruppe haben wir mit eingepackt. 🙂
Angereist sind wir ganz abenteuerlich über Eilat in Israel, wo die Einreise auch gerne mal etwas länger dauert. Nichts desto trotz sind wir problemlos bis zur Grenze (dort gibt es einen „Vogelbeobachtungspunkt“) gekommen, haben diese genauso problemlos passiert und wurden nur ca. 2 h zu spät von unserem Driver in Empfang genommen, der tatsächlich so lange auf uns gewartet hat!!
Wadi Musa, das Tor zu Petra, ist dann nur 2h entfernt. Und dort wartete auch schon unser erstes Highlight „Petra by Night“; der Weg durch die Zugangsschlucht ist dabei von hunderten von Kerzen beleuchtet, an der Schatzkammer erwartet einen ein Lichtermeer, Flötenklänge und ein Geschichtenerzähler, während man warmen Tee schlürft. Einfach magisch! Ursula kam aus dem staunen nicht mehr raus. Unsere Eintrittskarten dafür hat übrigens der Taxifahrer für uns gekauft, weil es zeitlich doch etwas knapp wurde und wollte dafür nicht mal vorab das Geld! Service wird hier tatsächlich noch groß geschrieben! Zu unserem Camp wurden wir superpünktlich von einem Fahrer abgeholt, da es ca. 20 min entfernt in Little Petra liegt. Ein Beduinencamp, das abends von Lichtern am Berg beleuchtet wird und man unter 4 dicken Decken schlummern kann. Denn in der Wüste ist es nachts bekanntlich kalt 😀
Am nächsten morgen fuhr uns der einzig wahre Beduine (oder Pirat?) im einzig wahren riesigen Landrover wieder nach Wadi Musa, wo wir uns einen Guide gönnten, der uns auf einer geheimen Route durch die Berge führte zu Ausblicken auf Schatzkammer, römisches Theater und Fassadenstraße von oben. Ein toller Einstieg, um einen Überblick über die Stadt und ihre unglaublichen Ausmaße zu bekommen. Ursula musste sogar ihr kleines Fernglas zücken, um die entferntesten Höhlen entdecken zu können! Die Fassadenstraße haben wir uns an diesem Tag noch genauer angesehen, das Urnengrab hat Ursula sich sogar auch von Innen genauer angesehen. Auf dem Rückweg kamen wir dann zum ersten Mal im hellen an der Schatzkammer vorbei, wo ein reges Treiben von Kameltreibern, Eselrufen und wuseligen Händlern herrschte. Den Siq nochmal im Hellen zu durchlaufen war nochmal genauso schön. Ursula konnte nur mit Mühe eine Flügelbreite Abstand zu den engen Wänden halten und dabei die nabatäischen Fußböden und Wasserleitungen bewundern. 😉
Der frühe Vogel fing am zweiten Petra-Tag den Wurm und es hat sich allemal gelohnt! Teilweise waren wir ganz allein auf der Säulenstraße, der ehemaligen Shopping-Meile unterwegs, haben den römischen Tempel angesehen und sind dann den schmalen, steilen Treppenpfad in Richtung Kloster hinaufgewandert. Dicke europäische/ amerikanische Touristen nehmen dafür gerne den Esel – ein Bild, das sich auf ewig in meine Netzhaut eingebrannt hat – aber solange wir 2 gesunde Füße/Flügel haben, wird nichts und niemand für uns schwitzen müssen! Und das Gefühl es aus eigenen Kräften geschafft zu haben, ist doch einfach unersetzbar! 700-900 Stufen winden sich hier durch eine enge Schlucht immer begleitet von kleinen Verkaufsständen mit netten Verkäufern, die genau wissen, dass man bald wieder zurück kommt ;). Am Kloster hat sich Ursula erst mal ein Lemon+Mint-Drink gegönnt und war einfach happy, da sie in Petra war. Nach einer Stärkung ging es weiter über abenteuerliche Brücken, vorbei an Ausgrabungen und wir haben immer wieder neue Grabhöhlen am Horizont entdecken können. Einfach unglaublich! Ein letzter Eindruck von der Fassadenstraße, dem Theater und dem Schatzhaus, ein letzter Marsch durch den Siq und dann hat Ursel doch noch einen Freund gefunden…. eine kleine freche Katze, Name unbekannt 🙂
Auch der Rückweg hat problemlos funktioniert: Herrliche Ausblicke in Jordanien, Hotelgiganten in Eilat, ein Blick nach Ägypten und eine spannende Flughafenkontrolle und schon waren wir wieder zu Hause. 4 wunderbare Tage mit wunderbaren Menschen in einem wunderbaren Land!
Fazit: Entgegen aller Befürchtungen und Vorurteile bin ich wohlbehalten wieder zu Hause angekommen. Jordanien ist das unkomplizierteste Reiseland, das ich bislang kenne; Menschen sind pünktlich und zuverlässig, das Essen ist toll und die Atmosphäre absolut entspannt. Der Tourismus hier ist leider aufgrund der Grenze zu Syrien komplett eingebrochen und man ist froh über jeden Gast im Land. Entsprechend freundlich und zuvorkommend wird man deshalb auch behandelt; aufdringlich, wie man das aus anderen Ländern kennt, ist dennoch niemand, nur das mit dem Tierwohl kennt man hier noch nicht. Ein deutscher Pass macht Polizeikontrollen glücklich, es gibt viele Mercedes-LKW, gefahren wird immer mittig, Beduinen sind die wahren Piraten-Stereotypen und es gibt einfach klasse Bier 🙂
Bitte besucht dieses wunderschöne Land! Es hat es verdient!